
Unsere inneren Kritiker melden sich tagtäglich zu Wort. Oft beschimpfen sie uns, oder es finden innere Zwiegespräche in Form von Kritik und Entwertungen statt. Was daraus resultiert ist ein Gefühl der Unzulänglichkeit, Selbstentwertung, Angst Scham, Zweifel, Schuldgefühle und oftmals sogar depressiven Verstimmungen. Der Kritiker kann in vielen Gestalten auftreten. Z. B. als Kontrolleur, als Perfektionist, als Antreiber oder als Allen-Rechtmacher. Auch der Be- und Verurteiler ist den meisten bekannt, weil er sich nur allzu gerne zu Wort meldet.
Wir sind uns der "Anwesenheit" dieser Zeitgenossen meistens nicht bewusst. Wir nehmen die innere Kritik als normal hin und fühlen uns schlecht.
Wenn wir uns einmal bewusst machen, dass die Kritiker eine gute Absicht haben, erscheinen sie plötzlich in einem anderen Licht. Sie wollen uns vor Fehlern bewahren und sicherstellen, dass wir die Zugehörigkeit zu einem System nicht verlieren.
Z. B. könnte der Perfektionist die Absicht haben, dass durch das Perfektionsstreben, indem wir 100 % geben und alles super erledigen, wir uns die Bewunderung und Zuneigung des Chefs, der Eltern, der Freunde oder Partner sichern. Der Allen-Recht-Macher könnt die Absicht haben, andere Menschen nicht zu verärgern, damit sie uns nicht böse sind und die Beziehung zu ihnen gesichert ist, u. s. w.
Jeder der Kritiker will uns vor schlechten Erfahrung bewahren. Das kann uns wieder ein bisschen mit ihnen versöhnen und sie können uns zu einem wertvollen Begleiter werden. Im Coaching kann man gut mit diesen Anteilen in Kontakt kommen und bei sich selbst schauen, welcher verletzte Kindanteil in uns, durch die inneren Kritiker angesprochen wird.
Welcher Kritiker ist bei dir/Ihnen am Lautesten?
Einen wunderschönen Tag wünsche ich euch/Ihnen
Petra Röller